Affekte erhellen – Ressentiment verstehen und bearbeiten
28. bis 29. November 2025 | Leipzig
Mit einem Analyseschema und Diagnoseinstrument (Brinkmann/Davin) wird das Ressentiment als eine ‚politische Emotion par excellence‘ vorgestellt. Erhellend wird eine anfängliche Doppeldeutigkeit dieser Emotion zu Grunde gelegt. Dieses Gefühlserleben oszilliert zwischen Dank und Hass, Gerechtigkeit empfindendem Widerstand und rachsüchtiger Feindschaft. Historische, philosophische, soziologische, psychologische und politische Texte tragen zum theoretischen Verständnis von Ressentiment bei. Die Spur für die Beantwortung der Frage „was passiert, wenn der Affekt politisiert wird“ ist gelegt:
- Ressentiment als individuell persönliche und/oder gruppenspezifische politische Kompensationsstrategie
- Ressentiment als politische Durchsetzungs- und Machtstrategie
Themen und Fragen eigener Identitätsbildung bzw. Identitätsbrüche werden reflektiert.
Ist ein Verständnis für Ressentimentalität bewusst, werden im zweiten Schritt Fallbeschreibungen aus der Praxis der Teilnehmenden in den Vordergrund geholt.
- Supervisorische Aufgabe und Bearbeitung im Umgang mit Abwehr und Widerstand in der Beratungspraxis im Allgemeinen und des Ressentiments im Besonderen
- Mut- und Maßprogramm als Beratungspraxis erproben
Fortlaufend entwickeln wir mögliche Antworten auf die Fragen, welche institutionelle Rahmung Ressentimentbearbeitung benötigt und was passende Methoden der Bearbeitung sein könnten. ‚Aufstellungen und repräsentierende Wahrnehmung‘, ‚Kommunikation und Kulturquadrat‘, ‚Rollenreflexion und Habitogramm‘ sind hilfreiche Methoden der Bearbeitung, die vorgestellt werden. Das Methodenspektrum der Teilnehmenden darf die vorgeschlagenen Ideen gerne bereichern, um im Feld von Ressentiment den Spannungsbogen zwischen Positionierungsreflex und Ambivalenzerstarrung zu halten sowie eine trianguläre Supervisions- und Coachingpraxis zu stärken und zu schützen.
Seminarleitung
Prof. Dr. Volker Brinkmann
Dipl. Sozialwirt, Akkreditierungsbeauftragter, Supervisor, Coach (DGSv, ISS, DGCC), Redakteur socialnet International, Repräsentant des Vorstands der DGSv im Deutschen Verein (DV/FA für Soziale Berufe) und Gründungsmitglied des DGSv-Netzwerkes „Supervision und gesellschaftlicher Zusammenhalt“
Rahmen der Fortbildung
Freitag, 28. November 2025,
10.30 – 18.00 Uhr
Samstag, 29. November 2025,
9.00 – 13.30 Uhr
für Supervisor:innen, Coaches, Therapeut:innen, Sozialarbeiter:innen, Sozialpädagog:innen, Trainer:innen
370,00 EUR Teilnahmegebühr
Ansprechpartnerin
Alice Gayed
E-Mail: info@basta-ev.de
Fon: 01577 2410655